Genau eine Woche nachdem wir losgeflogen sind, komme ich jetzt doch endlich dazu, meinen
ersten Blogeintrag auf neuem Gebiet zu schreiben.
Nachdem wir am Samstagabend um knapp 12 Uhr beide Flüge
(Frankfurt-Amsterdam, Amsterdam-Lusaka) und die eigentliche Einreise hinter uns
gebracht haben, sind wir mit Patrick, unserem Mentor, in ein nahegelegenes
Jesuitenseminar gefahren, um dort zu übernachten und am nächsten Tag mit dem
Auto knapp 4 Stunden nach Ndola selbst zu reisen. Patrick ist super. Er nimmt
sich (neben der Arbeit, die er natürlich auch noch weitermacht) extrem viel
Zeit, um uns mit dieser „neuen Welt“ vertraut zu machen, und beantwortet in
seiner gelassenen sambischen Art all die tausend Fragen, die wir haben, ohne
mich auch nur einmal auszulachen, weil
ich die wahrscheinlich banalsten Dinge hinterfrage.
Auf dieser „Heimreise“
also sind wir zum ersten Mal mit dieser unglaublich beeindruckenden
Gastfreundschaft in Kontakt gekommen, denn in Sambia ist es üblich, wo immer
man auch vorbeikommt, seine Verwandten besucht … und sambische Familien sind um
einiges größer als deutsche Familien. Ohne uns auch nur im geringsten zu kennen
wurden wir wie lange erwartete Gäste behandelt, aber das Wort „Gäste“ trifft es
nicht immer ganz. „Mitglied“ tut es oft eher.
In Ndola angekommen sind wir direkt in unsere Gastfamilien
gebracht worden, um uns etwas zu erholen und langsam anzukommen.
Meine Gastfamilie besteht aus 7 Mitgliedern, aber für mich
de facto nur aus 2, meinem Gastbruder Lombé (aber wir nennen in Fred) und
meiner Gastmutter (=Bamayo) Mrs. Chanufu. Die beiden haben mich schnell auf
Kurs gebracht und integriert, sodass ich sie schon jetzt sehr ins Herz
geschlossen habe. Mr. Changufu ist in den USA, drei der vier Töchter sind
verheiratet und die vierte studiert. Sie ist wahrscheinlich die Einzige, die
ich noch kennenlernen werde, wenn sie zu Besuch kommt.
Da wir zwar schon im Vorfeld der Reise einiges über Land und
Leute gehört, gelesen und angesehen haben, wissen wir zwar theoretisch einiges,
aber praktisch ist das doch noch sehr abstrakt. Deshalb sind wir diese Woche
und die nächsten 6 Wochen damit beschäftigt dreimal die Woche zum
Bembaunterricht (Bemba= die wichtigste von 73 bestehenden Sprachen :) ) mit Ba na Kayula zu
gehen (sehr zur Freude meines Gastbruders, an dem ich dann abends das Gelernte
[mit starkem deutschen Akzent] ausprobiere), jeden Tag quer durchs Bistum
verteilt diverse Projekte zu besuchen und unser Arbeits- und Umfeld
kennenzulernen. Mit der Arbeit in einem Projekt geht es dann Mitte- Ende
September los.
Soviel bis dahin, ich lasse sobald wie möglich von mir
hören….
Shalenipo
Teresa