Das Schuljahr
Das Schuljahr („Grade“) beginnt im Januar und wird immer
nach drei Monaten („Terms“) von einem Monat Ferien unterbrochen.
Die Schulblöcke
Es gibt drei Schulblöcke: die Nursery School, die Primary
School und die Secondary School.
Die Nursery School entspricht Kindergarten UND Vorschule.
Hier werden Kinder zwischen 2 und 6 Jahren in Fächern wie Pre-English,
Pre-Mathematics, Science, Rhythm, etc. unterrichtet. Das Ziel dieses
Schulblocks ist nicht Kindern so viel Wissen wie möglich zu vermitteln, sondern
sie mit Lernprozessen vertraut, die sie später brauchen, zu machen und ihnen
Grundfertigkeiten wie Zählen, Buchstaben „schreiben“ (=malen), Einander zuhören
oder Singen zu zeigen. Dabei wird jedes Kind nach seinem individuellen
Entwicklungsstand eingestuft, weshalb die Nursery School auch oft nur in zwei
Klassen unterteilt ist (2-4 Jahre: Baby Class, 4-6 Jahre: Middle Class). St. Martha, die Schule, in der ich bis Dezember unterrichten
werde, hat zum Beispiel diesen Nursery Schoolblock und in diesem werde ich dann
ab Mitte September auch arbeiten. Mehr dazu dann also im September ….
Die Primary School ist vergleichbar mit der Grundschule und
Unterstufe in einem in Deutschland. Sie besteht aus 7 Grades und wird normalerweise von Schülern
zwischen 6 und 15 besucht. Da in Sambia allerdings viele Menschen die Schule abgebrochen
oder nicht besucht haben, sind die Klassen alterstechnisch sehr durchmischt und
es kann schon auch mal ein 17-Jähriger zwischen 12-Jährigen sitzen. Am Ende des
7. Grades (im November) steht ein Examen, dass in allen Fächern absolviert
werden muss, das allerdings nur den Wert hat, dass man sich für die Secondary
School qualifiziert hat.
Die Secondary School entspricht nahezu der deutschen
Oberstufe und besteht aus 5 Grades. Sie ist durch zwei Examen, in Grade 9 und Grade 12
untergliedert, wobei das erste Examen wohl eher ein Relikt der Vergangenheit
ist, als die Primary School noch bis zum 9. Grade ging und man dann erst in die
Secondary School wechselte. Das Final Exam in Grade 12 allerdings qualifiziert
den Schüler dann für die Universität.
Die Schularten
Es gibt außerdem verschiedene Schularten in unterschiedlicher Trägerschaft:
Governmental Schools und Community Schools, Boarding Schools und „Normal“
Schools.
Governmental Schools und Community Schools unterscheiden nur
die Träger und die Zielgruppe. Im ersten Fall ist der Träger (wie der Name ja
schon sagt) der Staat. In letzteren ist es meist die Kirche hier insbesondere
die Orden der Dominikaner oder Franziskaner). Die Zielgruppe der Governmental
School ist theoretisch gesehen nicht begrenzt, da in Zambia (ebenfalls THEORETISCH)
eine Schulpflicht bis zum Ende der Primary School besteht. Da die Familien das
Geld für Schuluniform, Bücher, Lernmaterial, Transport und „Fees“ (so was wie
Schulgeld) aber selbst aufbringen müssen, bleibt vielen Familien allerdings oft
nichts anderes übrig, als das Kind gar nicht oder auf eine Community School zu
schicken, da hier (nahezu) keine Kosten für die Familien entstehen. Daher ist die Community School in erster Linie an den ärmeren Teil der
Bevölkerung gerichtet und beschäftigt meistens nur wenige Lehrer
(unbezahlt/kaum bezahlte Freiwillige!!!) in Klassen mit bis zu hundert
Schülern. Das ist dann schon eine ganz schöne Leistung …
Die Boarding School und die „Normal“ School unterscheiden
sich nur insofern, als dass die Schüler in ersterer auch wohnen und sie
meistens nach Geschlechtern getrennt sind. Es gibt aber auch Kombi-Versionen (Mädchen
und Jungen zusammen vs. getrennt, alle Schüler wohnen in der Schule vs. Manche wohnen
dort, manche kommen täglich).
Die Motivation der Schüler ist (vor allem in den höheren
Klassen) relativ hoch oder von den Eltern erzwungen, weil trotz theoretischer
Schulpflicht die Möglichkeit der Bildung immer noch ein Privileg ist, dass
einem den Sprung ins Ausland, in eine Universität,… kurz: in ein besseres Leben
verspricht. Daher laufen manche Kinder vor dem Unterricht auch schon mal
2 Stunden zur Schule (das bedeutet: 5 Uhr los laufen, egal wie dunkel es ist
und egal wie alt man ist)…
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