... heißt so viel wie: "Tschüs Sambia, ich hoffe, dass wir uns bald wieder sehen!"
Die Koffer sind gepackt, die letzten Verabschiedungen noch und dann geht es ab in den Himmel.
Diese Woche haben unsere Nachfolger übernommen und uns ist mehr denn je klar, dass das Jahr jetzt wirklich um ist, das Herz wird von Stunde zu Stunde schwerer von Liebe, schönen Erinnerungen, Erfahrungen, Wünschen und so vielem mehr.
Unser Dienst ist jetzt zu Ende, aber der von Johannes und Jan fängt gerade erst an.
Wir geben hier unser bestes vor Ort, die Partnerschaft zu stärken, Kulturen einander kennenlernen zu lassen, aber das können wir nicht alleine.
Es braucht eine große Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt, indem sie sich entsenden lässt oder eben jene Entsendeten unterstützt, was in so unterschiedlicher Weise möglich und immer unentbehrlich ist ...
So weit so gut, die letzten sambischen Stunden rufen und ab morgen bin ich ja dann auch schon wioeder in der Heimat.
Ein letztes Mal:
Shalenipo
Teresa
- die Möglichkeit Einblicke in meinen Internationalen FreiwilligenDienst 2012/13 zu bekommen ... Ich versuche in meinem Blog daher nicht, allgemein gültige Wahrheiten widerzugeben, sondern Zambia so zu beschreiben wie es MIR begegnet ist...
Donnerstag, 25. Juli 2013
Sonntag, 21. Juli 2013
Gedanken am Ende eines Jahres
Ein Ausschnitt aus meinem Tagebuch, der meine aktuelle
Situation ganz gut beschreibt:
16.Juli 2013
Jetzt sind es nicht einmal mehr 2 Wochen bis unser Flugzeug
uns zurück in die Heimat bringt und nur noch 2 Tage (!) bis unsere Nachfolger
auf der Matte stehen.
Deshalb sitze ich heute Morgen in Luanshya am Busbahnhof im
Bus nach Ndola und warte, dass er voll wird [denn erst dann fährt er los]. [Ich
habe nach Abschluss des letzten Projekts noch einmal eine Abschiedswoche in Da
Gama in Luanshya verbracht] Letztes Meeting mit allen Verantwortlichen vor der
Übergabe [an die Neuen].
Vor einiger Zeit hätte ich mich noch tierisch darüber
aufgeregt, dass […] alles so lange dauert. Aber das sind jetzt meine letzten
Tage, mir ist bewusst geworden, dass ich jetzt vieles zum letzten Mal für lange
Zeit mache. DASS ich zurückkomme, steht für mich momentan außer Frage, aber das
WANN wird wohl noch für einige Zeit in der Luft hängen bleiben.
Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber
bei aller Vorfreude und den Geschenken und Andenken, die ich gesammelt habe
[selbst gekaufte und geschenkte], fühle ich mich irgendwie wie in Deutschland
vor einem Jahr. Man weiß, dass es bald zu Ende ist und sieht deshalb
entspannter auf die Dinge, romantisiert und saugt nur das Positive […] auf. Resultat: Ich fühle mich sooo wohl
in dieser bekannten, gewohnten Welt, dass ich mir schlichtweg NICHT VORSTELLEN
kann zu gehen, [noch] gar nicht gehen will [Mein Herz ist so schwer, dass es
sich nicht von hier rühren will]. Komisches Gefühl, wo es ja eigentlich in die
geliebte Heimat geht, die mir jetzt aus der Ferne jedoch fast genau so neu und
unbekannt vorkommt, wie Sambia vor einem Jahr.
Ich habe für einige Zeit die Welten gewechselt und doch nur
eine andere Ecke besucht.
Und genau so ist es:
Sambia und Deutschland sind so verschieden, teilweise sogar extreme Gegensätze,
aber für mich sind sie jetzt (wer weiß schon, wie ich das in ein paar Tagen/ Wochen/
Monaten in Deutschland sehe) beide „zu Hause“. Weit auseinander, aber beide
Teil von mir. Sambia hat mich verändert, meinen [Fokus] geöffnet, jetzt geht es
nur noch darum, [den richtigen Lebens-] Weg mit BEIDEN Teilen ZUSAMMEN zu
finden. Wird kompliziert, macht mich ein bisschen besorgt (ich fühle mich so
unzugehörig, so staatenlos), aber [dass dieses Jahr jede Menge
Herausforderungen bieten würde, war mir auch schon vorher klar].
Bye bye St. Martin’s – Thanx for having me!
Im letzten Eintrag habe ich noch darüber erzählt, wie sehr mich die Arbeit im Orphanage fordert und erfüllt, und jetzt liegt das dritte und letzte Projekt auch schon hinter mir.
Hier noch ein paar bleibende Eindrücke:
Mein Arbeitsplatz
"Let'sh go Panshe!"
- die Bemba-Englisch-Mischung ohne Schneidezähne für
"Lass uns raus gehen!"
Fotoshooting - eine echte Herausforderung
... und weil immer EINER die Augen zu hat, machen jetzt mal ALLE die Augen zu, damit es geordneter aussieht ...
... aber dass jeder in eine andere Richtung schaut bleibt ... :)
Meine Zeit in „St.Martin’s Childrens home“ war wunderschön,
aber auch von Traurigkeit geprägt. Die Art und Weise wie die Schwestern mit den
Kindern mehr oder weniger in einem Haus leben (sie schlafen und essen
getrennt), wie die älteren Mädchen auf die jüngeren „Geschwister“ aufpassen und
wie alle zusammen als eine Art „große Familie“ fungieren hat mich tief
beeindruckt und gerührt. Auf die Frage, was sie antworten würde, wenn sie
jemand nach der Anzahl ihrer Geschwister fragen würde, sagte eine der Älteren: “Ich
sage, dass ich 30 Geschwister habe. Dann schauen mich immer alle ganz
überrascht an und fragen wie das denn geht. Ja, und dann wollen sie mich
meistens besuchen kommen …“
Es ist nicht einfach
mit 30 aufgeweckten Kerlchen Tag und Nacht ein Leben zu teilen, ich war ja am
Ende meines Arbeitstages schon oft völlig ausgelaugt.
Die traurige Seite wird vor allem dadurch repräsentiert,
dass in meinen 2 Monaten 2 Kinder verstorben sind. Beide nicht einmal 2 Jahre
alt. Wie sehr es einen mitnehmen kann, wenn kleine wie große Menschen von uns
gehen, ist bei mir insofern durchgesickert, als dass ich erst Mal krank
geworden bin. Beide Male kam der Tod hinterrücks und ohne erkennbaren Grund.
„Plötzlicher Kindstod“ sagt die Akte, aber ich glaube in Wirklichkeit ist das
nur der Medizinerausdruck für „Mist, was ist denn hier los“.
Mein zweiter trauriger Eindruck war der explizite Kontakt
mit Kindererziehung. Da ich in den vorherigen Projekten ja nur im Bereich
„Ausbildung im weitesten Sinne“ gearbeitet habe, bin ich bis dahin nie direkt
mit der sambischen Erziehungsweise, die auch körperliche Züchtigung beinhaltet,
in Berührung gekommen. Besonders dieses Thema ist für Europäer oft schwer zu
handhaben, so auch für mich. Da es für uns ein absolutes Tabu ist, ein Kind zu
schlagen, fällt es sehr schwer zu akzeptieren, dass das in anderen Kulturen
nicht so ist. Es ist so schwer, weil wir intuitiv wahrnehmen, dass etwas
Unrechtes passiert und wir das ändern wollen. Und das ist auch schon der Haken:
Wir kommen in eine Kultur, die seit Jahrhunderten besteht und in der es eben
dazu gehört, sein Kind so zu erziehen. Und das ändert sich auch nicht, weil da
irgendsoein dahergelaufener Volontär meint, er wüsste es besser. Das ist
verdammt schwer zu akzeptieren.
Aber es ist auch nicht die gesamte Bevölkerung, die an
dieser traditionellen Sichtweise festhält. Die Stimmen derer, die sich dagegen
auflehnen, werden laufend stärker, vehementer und vor allem mehr.
Besonders die beiden letzten Erfahrungen haben mich ob ihrer
Neuartigkeit noch einmal sehr verändert, meine bisherige Integration noch Mal
auf die Probe gestellt. Denn genau in diesen Momenten wird deutlich, dass man
immer Kind seines Systems bleibt, dass man bis zu einem gewissen Grad
eintauchen kann, dass es aber auch Grenzen gibt. Wir Volontäre balancieren das
ganze Jahr über auf der Schwelle zwischen Integration und Assimilation und in
manchen Situationen droht man abzurutschen und dann muss man eben seinen
Standpunkt neu formulieren oder nachjustieren. Das ist selten einfach, aber
immer notwendig. Und als genau das, sehe ich diese Erfahrungen. Als Prüfpunkte.
Dienstag, 28. Mai 2013
Hello Europe! Kitwe is calling ...
Diesen Satz werden wir vermutlich so nie im Fernsehen hören,
aber auch wenn Kitwe weder die Hauptstadt noch in Europa gelegen ist, hat mich vor etwa einem Monat der Ruf einer neuen Stadt, eines neuen Projektes und einer neuen Gastfamilie meine Koffer packen lassen. Auf dem Weg in die vorerst letzte große Etappe meines Sambiaaufenthalts.
Ja ja, man glaubt es kaum; jetzt bin ich doch schon über 10 Monate hier!
Dass auch ein Jahr irgendwann zu Ende gehen muss,
wird mir eigentlich erst jetzt richtig klar, seit es seine Vorboten voraus schickt: Die Planungen und Vorbereitungen für die Anreise unserer Nachfolger ist in vollem Gange, die Wochen bis zur Abreise kann man mittlerweile an den eigenen Fingern abzählen und mein Wochenprogramm ist kompakter aufgestelltden je,
jetzt kann ich nicht mehr sagen: "Irgendwann will ich dann auch noch mal ..." oder "Kein' Stress, wir haben ja Zeit!".
Unsere Zeit neigt sich dem Ende zu, ich bin eingebundener den je, freue mich, die Heimat endlich wieder zu sehen, aber ... so ganz bin ich doch noch nicht bereit zu gehen. Ich habe noch etwas weniger als 2 Monate, aber das wird auch Ende Juli vermutlich nicht anders aussehen.
Denn nach fast einem Jahr ist etwas passiert, was ich nie für möglich gehalten habe: ich habe zwei Herzen, zwei "zu Hause",
bin Teil von "zwei Welten" so unterschiedlich sie auch sein mögen, denn als Gast fühle ich mich nur noch selten.
Ich aufgenommen worden und habe gelernt es mit ganzem Herzen anzunehmen und mich darauf einzulassen.
Ich kann ein sehr melancholischer Mensch sein und vermutlich werden jetzt einige von euch denken: "Krieg dich ein, du hast doch noch knapp 2 Monate!", aber 2 Monate sind schneller um als einem lieb ist ... und ihr kriegt mich schneller wieder zurück als EUCH vielleicht lieb ist ;)
Tja, und damit wären wir auch schon beim nächsten Thema:
Ich bin jetzt in Kitwe!
Kitwe ist die mittlerweile zweitgrößte Stadt des Landes nach der Hauptstadt Lusaka, denn sie hat Ndola mittlerweile überholt. Kitwe ist mit Chingola und Chilabombwe die am meisten von der Minenindustrie geprägte Region im Copperbelt. Im Gegensatz zu Ndola, das manchmal auch "die Geisterstadt" genannt wird,
weil hier der Kupferabbau und damit die Kupferindustrie eher der Vergangenheit angehört, spürt man hier noch ganz deutlich den Puls der Minen; die meisten Einwohner arbeiten in der Minenindustrie (in der Mine selbst oder eben im Verwaltungs- und Managementbereich), man sieht die großen Sand- und Geröllberge als landschaftsprägende Merkmale überall und sie lassen nur vermuten, wie tief die Mine selbst sich vermutlich schon in die Erde unter unseren Füßen erstreckt. Ndola ist ruhig,
Kitwe geschäftig. Ndola ist manchmal ein bisschen verschlafen, Kitwe "zweite Hauptstadt" Sambias. Kitwe ist auch die Stadt,
in der man den Einfluss ausländischer Firmen und anderer Staaten deutlicher spürt: Viele der Minen gehören ausländischen,
meistens chinesischen oder australischen Investoren und die bringen auch ihre Familien und Technologien mit.
Die Gastfamilie, die mich aufgenommen hat, ist super.
Sie besteht aus meiner Gastmutter Aunty Lucy, meiner älteren Gastschwester Sharon und meiner jüngeren Monde. Wir sind also ein reiner Frauenhaushalt. Besonders mit meinen Gastschwestern verstehe ich mich extrem gut und bereits nach der ersten Woche war ich vollwertiges Mitglied der Familie ... mit allen Rechten UND Pflichten. Auch wenn ich vorher schon einmal in einer Gastfamilie gelebt habe, habe ich in dieser Familie noch etwas ganz neues kennengelernt: tägliche Bibelstunden. Abends,
wenn wir nach dem Essen die Küche aufgeräumt haben und alles bereit ist für den neuen Tag, kommen wir als Familie im Wohnzimmer zusammen, beten gemeinsam und sprechen über einen Bibelabschnitt (sie haben zu Ostern mit Genesis begonnen und jetzt sind wir bei Exodus angekommen). Dieses intensive Bibellesen zeigt mir, dass es EINIGE Stellen in der Bibel gibt, die ich bis jetzt nie gelesen habe und das ist interessant. Allerdings haben die Sambier immer einen Vorteil: Sie sind extrem bibelfest, können exakt zitieren, mit Kapitel- und Versangabe und wortwörtlich. Sie sind daran gewöhnt, die Bibel auf Englisch zu lesen und zu besprechen. Ich nicht! Also versuche ich, die Bibelstellen, auf die ich mich beziehe sinngemäß in Englisch zu übersetzten und der Rest der Familie versucht dann zu erraten, welche ich wohl gemeint habe :)
Gemeinsam mit meiner neuen Einsatzstelle lehrt mich meine Familie alles, was eine sambische Hausfrau und Mutter können muss (putzen, kochen, Baby großziehen, waschen,...) und mittlerweile bescheinigt man mir, dass man mich jetzt schon verheiraten könnte ... wenn mein Nshima noch ein bisschen besser wird, mein Bemba besser wäre und naja, ganz sambisch werde ich mich nie verhalten und sein können.
Denn Eltern sind absolute Autoritäten, besonders im Bezug auf Mädchen. Vor dem Hintergrund, die Mädchen (be-)schützen zu wollen, müssen die Frauen der Familie um Erlaubnis fragen, wenn sie Freunde treffen, ausgehen oder verreisen wollen. Sooft einem das auch schmeicheln und Sicherheit vermitteln mag, als Frau aus einem europäischen System muss man sich daran erst versuchen zu gewöhnen und wird es vermutlich nie ganz tun können, denn der oberste Grundsatz der Europäer scheint die"Freiheit jedes Einzelnen" zu sein, der der Sambier/Afrikaner eher der "starke, Sicherheit bietende Zusammenhalt der Familie", was in erster Linie geschichtlich bedingt ist.
Ja, und dann gibt es da meine neue Einsatzstelle: "St. Martin's Home" ein von den Sisters of St.John the Baptist betriebenes Orphanage (Waisen-/Kinderheim). Hier arbeite ich montags bis freitags (sporadisch auch am Wochenende) von 7:30Uhr bis 17:15Uhr, wasche Babys, wickele sie, ziehe sie an/um, füttere sie, lerne mit ihnen laufen, unterhalte sie und spiele mit ihnen, putze, fege, wasche Kleidung, beziehe Betten, tröste, schlichte Streit, versorge alle lebensbedrohlichen Verwundungen (Kratzer, Beulen, ...), ordne Schränke mit Kleidung (um), mache Hausaufgaben mit den Älteren nach der Schule, schaukele, rutsche, spiele ihre Spiele mit oder bringe ihnen welche, die ich kenne bei, ... ja, ich denke ich bin gut beschäftigt. Abends gehe ich oft sehr früh ins Bett und schlafe wie ein Stein, denn wie hart und anstrengend der Tag wirklich war, merkt man nicht während der Arbeit, da hat man zu viel Freude, Adrenalin und Aufgaben, sondern erst am Ende des Tages.
Dieses dritte Projekt ist extrem interessant für mich, weil ich in den vorherigen in erster Linie geistig gefordert war. Hier liegt der Schwerpunkt auf der körperlichen Leistung und ich lerne sehr viele praktisch neue Dinge während ich vorher vor allem prägende neue Denkanstöße und tieferes Verständnis der Kultur, des Landes und der Bevölkerung mitnehmen konnte. Das kommt mir jetzt zugute, denn ich konnte schneller einsteigen, mich schneller mit meinen Kolleginnen verstehen.
Im Orphanage ist auch der persönliche Kontakt zu den Kindern, den Schwestern und den "Aunties" (so nennen wir/die Kinder die Frauen, die sich um alles/den Haushalt kümmern) sehr viel intensiver, ich muss nicht mehr den Spagat zwischen Lehrer und Freund zur gleichen Zeit schaffen. Hier bin ich Freund, hier habe ich Zeit mich bei der Arbeit zu unterhalten und einem Freund erzählt man gerne. Einem Freund begegnet man auf Augenhöhe, man muss sich keine Gedanken um höfliches Getue machen oder ein bestimmtes Bild aufrechterhalten. Man muss sich nicht verstellen und dem Anderen etwas vorspielen, man respektiert den Gegenüber und nimmt ihn auf in einen Teil der eigenen Welt. An dieser Stelle lernt man zu verstehen, warum Traditionen und Werte wie aussehen, man bekommt Informationen aus erster Hand, versteht Folgen, die man sonst ewig mysteriös geblieben wären. Ich bekomme ein Gefühl von einer deutschen Freundin in Ndola, die in Sambia arbeitet, bestätigt: Wir Volontäre, die wir Vorort, in Familien, mit Schwestern/Fathers, mit Einheimischen leben, die wir mit ihnen arbeiten, essen, bei ihnen schlafen, mit ihnen kochen, wohnen schlicht: leben, wir sind die, die Berichte über Sambia mit Leben füllen, sie tiefer verstehen, zwischen den Zeilen lesen können. Wir wissen nicht alles, sind keine Sambia-Experten, aber wir haben gelernt Klischees und Tatsachenberichte auseinanderzuhalten, wir können kritisch hinterfragen und erklären, denn wir haben auch gelernt an manchen Stellen wie Sambier zu denken. Es fällt auf, dass beide Kulturen Dinge aus den selben Gründen tun und manchmal sogar das gleiche Ziel verfolgen, die Resultate und der Weg dorthin aber völlig unterschiedlich aussieht und ich könnte nicht sagen, welcher besser oder schlechter ist.
Tja, Etappen gehen zu Ende, aber die Reise fängt jetzt erst an, denn eigentlich sind wir immer noch dabei anzukommen. Wir sind schon lange "überlebensfähig", aber jetzt verwurzeln wir gerade und das ist es, was das Zurückreisen momentan so unvorstellbar so schmerzhaft erscheinen lässt ...
So, lange Rede, kurzer Sinn: Mir geht es gut, es macht mir immer noch Spaß, ich freue mich langsam auf zu Hause, ich werde dieses Jahr NIIIIIE bereuen und ... die Zeit rennt!
Liebe Grüße aus dem verwirrenderweise immer noch sonnig warmen Süden
(eigentlich hätte die kalte Jahreszeit längst beginnen sollen)
Shalenipo
Teresa
P.S.: Die Bilder muss ich leider nachreichen, nur eines habe ich jetzt schon hier ... für den ersten Eindruck :)
aber auch wenn Kitwe weder die Hauptstadt noch in Europa gelegen ist, hat mich vor etwa einem Monat der Ruf einer neuen Stadt, eines neuen Projektes und einer neuen Gastfamilie meine Koffer packen lassen. Auf dem Weg in die vorerst letzte große Etappe meines Sambiaaufenthalts.
Ja ja, man glaubt es kaum; jetzt bin ich doch schon über 10 Monate hier!
Dass auch ein Jahr irgendwann zu Ende gehen muss,
wird mir eigentlich erst jetzt richtig klar, seit es seine Vorboten voraus schickt: Die Planungen und Vorbereitungen für die Anreise unserer Nachfolger ist in vollem Gange, die Wochen bis zur Abreise kann man mittlerweile an den eigenen Fingern abzählen und mein Wochenprogramm ist kompakter aufgestelltden je,
jetzt kann ich nicht mehr sagen: "Irgendwann will ich dann auch noch mal ..." oder "Kein' Stress, wir haben ja Zeit!".
Unsere Zeit neigt sich dem Ende zu, ich bin eingebundener den je, freue mich, die Heimat endlich wieder zu sehen, aber ... so ganz bin ich doch noch nicht bereit zu gehen. Ich habe noch etwas weniger als 2 Monate, aber das wird auch Ende Juli vermutlich nicht anders aussehen.
Denn nach fast einem Jahr ist etwas passiert, was ich nie für möglich gehalten habe: ich habe zwei Herzen, zwei "zu Hause",
bin Teil von "zwei Welten" so unterschiedlich sie auch sein mögen, denn als Gast fühle ich mich nur noch selten.
Ich aufgenommen worden und habe gelernt es mit ganzem Herzen anzunehmen und mich darauf einzulassen.
Ich kann ein sehr melancholischer Mensch sein und vermutlich werden jetzt einige von euch denken: "Krieg dich ein, du hast doch noch knapp 2 Monate!", aber 2 Monate sind schneller um als einem lieb ist ... und ihr kriegt mich schneller wieder zurück als EUCH vielleicht lieb ist ;)
Tja, und damit wären wir auch schon beim nächsten Thema:
Ich bin jetzt in Kitwe!
Kitwe ist die mittlerweile zweitgrößte Stadt des Landes nach der Hauptstadt Lusaka, denn sie hat Ndola mittlerweile überholt. Kitwe ist mit Chingola und Chilabombwe die am meisten von der Minenindustrie geprägte Region im Copperbelt. Im Gegensatz zu Ndola, das manchmal auch "die Geisterstadt" genannt wird,
weil hier der Kupferabbau und damit die Kupferindustrie eher der Vergangenheit angehört, spürt man hier noch ganz deutlich den Puls der Minen; die meisten Einwohner arbeiten in der Minenindustrie (in der Mine selbst oder eben im Verwaltungs- und Managementbereich), man sieht die großen Sand- und Geröllberge als landschaftsprägende Merkmale überall und sie lassen nur vermuten, wie tief die Mine selbst sich vermutlich schon in die Erde unter unseren Füßen erstreckt. Ndola ist ruhig,
Kitwe geschäftig. Ndola ist manchmal ein bisschen verschlafen, Kitwe "zweite Hauptstadt" Sambias. Kitwe ist auch die Stadt,
in der man den Einfluss ausländischer Firmen und anderer Staaten deutlicher spürt: Viele der Minen gehören ausländischen,
meistens chinesischen oder australischen Investoren und die bringen auch ihre Familien und Technologien mit.
Die Gastfamilie, die mich aufgenommen hat, ist super.
Sie besteht aus meiner Gastmutter Aunty Lucy, meiner älteren Gastschwester Sharon und meiner jüngeren Monde. Wir sind also ein reiner Frauenhaushalt. Besonders mit meinen Gastschwestern verstehe ich mich extrem gut und bereits nach der ersten Woche war ich vollwertiges Mitglied der Familie ... mit allen Rechten UND Pflichten. Auch wenn ich vorher schon einmal in einer Gastfamilie gelebt habe, habe ich in dieser Familie noch etwas ganz neues kennengelernt: tägliche Bibelstunden. Abends,
wenn wir nach dem Essen die Küche aufgeräumt haben und alles bereit ist für den neuen Tag, kommen wir als Familie im Wohnzimmer zusammen, beten gemeinsam und sprechen über einen Bibelabschnitt (sie haben zu Ostern mit Genesis begonnen und jetzt sind wir bei Exodus angekommen). Dieses intensive Bibellesen zeigt mir, dass es EINIGE Stellen in der Bibel gibt, die ich bis jetzt nie gelesen habe und das ist interessant. Allerdings haben die Sambier immer einen Vorteil: Sie sind extrem bibelfest, können exakt zitieren, mit Kapitel- und Versangabe und wortwörtlich. Sie sind daran gewöhnt, die Bibel auf Englisch zu lesen und zu besprechen. Ich nicht! Also versuche ich, die Bibelstellen, auf die ich mich beziehe sinngemäß in Englisch zu übersetzten und der Rest der Familie versucht dann zu erraten, welche ich wohl gemeint habe :)
Gemeinsam mit meiner neuen Einsatzstelle lehrt mich meine Familie alles, was eine sambische Hausfrau und Mutter können muss (putzen, kochen, Baby großziehen, waschen,...) und mittlerweile bescheinigt man mir, dass man mich jetzt schon verheiraten könnte ... wenn mein Nshima noch ein bisschen besser wird, mein Bemba besser wäre und naja, ganz sambisch werde ich mich nie verhalten und sein können.
Denn Eltern sind absolute Autoritäten, besonders im Bezug auf Mädchen. Vor dem Hintergrund, die Mädchen (be-)schützen zu wollen, müssen die Frauen der Familie um Erlaubnis fragen, wenn sie Freunde treffen, ausgehen oder verreisen wollen. Sooft einem das auch schmeicheln und Sicherheit vermitteln mag, als Frau aus einem europäischen System muss man sich daran erst versuchen zu gewöhnen und wird es vermutlich nie ganz tun können, denn der oberste Grundsatz der Europäer scheint die"Freiheit jedes Einzelnen" zu sein, der der Sambier/Afrikaner eher der "starke, Sicherheit bietende Zusammenhalt der Familie", was in erster Linie geschichtlich bedingt ist.
Ja, und dann gibt es da meine neue Einsatzstelle: "St. Martin's Home" ein von den Sisters of St.John the Baptist betriebenes Orphanage (Waisen-/Kinderheim). Hier arbeite ich montags bis freitags (sporadisch auch am Wochenende) von 7:30Uhr bis 17:15Uhr, wasche Babys, wickele sie, ziehe sie an/um, füttere sie, lerne mit ihnen laufen, unterhalte sie und spiele mit ihnen, putze, fege, wasche Kleidung, beziehe Betten, tröste, schlichte Streit, versorge alle lebensbedrohlichen Verwundungen (Kratzer, Beulen, ...), ordne Schränke mit Kleidung (um), mache Hausaufgaben mit den Älteren nach der Schule, schaukele, rutsche, spiele ihre Spiele mit oder bringe ihnen welche, die ich kenne bei, ... ja, ich denke ich bin gut beschäftigt. Abends gehe ich oft sehr früh ins Bett und schlafe wie ein Stein, denn wie hart und anstrengend der Tag wirklich war, merkt man nicht während der Arbeit, da hat man zu viel Freude, Adrenalin und Aufgaben, sondern erst am Ende des Tages.
Dieses dritte Projekt ist extrem interessant für mich, weil ich in den vorherigen in erster Linie geistig gefordert war. Hier liegt der Schwerpunkt auf der körperlichen Leistung und ich lerne sehr viele praktisch neue Dinge während ich vorher vor allem prägende neue Denkanstöße und tieferes Verständnis der Kultur, des Landes und der Bevölkerung mitnehmen konnte. Das kommt mir jetzt zugute, denn ich konnte schneller einsteigen, mich schneller mit meinen Kolleginnen verstehen.
Im Orphanage ist auch der persönliche Kontakt zu den Kindern, den Schwestern und den "Aunties" (so nennen wir/die Kinder die Frauen, die sich um alles/den Haushalt kümmern) sehr viel intensiver, ich muss nicht mehr den Spagat zwischen Lehrer und Freund zur gleichen Zeit schaffen. Hier bin ich Freund, hier habe ich Zeit mich bei der Arbeit zu unterhalten und einem Freund erzählt man gerne. Einem Freund begegnet man auf Augenhöhe, man muss sich keine Gedanken um höfliches Getue machen oder ein bestimmtes Bild aufrechterhalten. Man muss sich nicht verstellen und dem Anderen etwas vorspielen, man respektiert den Gegenüber und nimmt ihn auf in einen Teil der eigenen Welt. An dieser Stelle lernt man zu verstehen, warum Traditionen und Werte wie aussehen, man bekommt Informationen aus erster Hand, versteht Folgen, die man sonst ewig mysteriös geblieben wären. Ich bekomme ein Gefühl von einer deutschen Freundin in Ndola, die in Sambia arbeitet, bestätigt: Wir Volontäre, die wir Vorort, in Familien, mit Schwestern/Fathers, mit Einheimischen leben, die wir mit ihnen arbeiten, essen, bei ihnen schlafen, mit ihnen kochen, wohnen schlicht: leben, wir sind die, die Berichte über Sambia mit Leben füllen, sie tiefer verstehen, zwischen den Zeilen lesen können. Wir wissen nicht alles, sind keine Sambia-Experten, aber wir haben gelernt Klischees und Tatsachenberichte auseinanderzuhalten, wir können kritisch hinterfragen und erklären, denn wir haben auch gelernt an manchen Stellen wie Sambier zu denken. Es fällt auf, dass beide Kulturen Dinge aus den selben Gründen tun und manchmal sogar das gleiche Ziel verfolgen, die Resultate und der Weg dorthin aber völlig unterschiedlich aussieht und ich könnte nicht sagen, welcher besser oder schlechter ist.
Tja, Etappen gehen zu Ende, aber die Reise fängt jetzt erst an, denn eigentlich sind wir immer noch dabei anzukommen. Wir sind schon lange "überlebensfähig", aber jetzt verwurzeln wir gerade und das ist es, was das Zurückreisen momentan so unvorstellbar so schmerzhaft erscheinen lässt ...
So, lange Rede, kurzer Sinn: Mir geht es gut, es macht mir immer noch Spaß, ich freue mich langsam auf zu Hause, ich werde dieses Jahr NIIIIIE bereuen und ... die Zeit rennt!
Liebe Grüße aus dem verwirrenderweise immer noch sonnig warmen Süden
(eigentlich hätte die kalte Jahreszeit längst beginnen sollen)
Shalenipo
Teresa
P.S.: Die Bilder muss ich leider nachreichen, nur eines habe ich jetzt schon hier ... für den ersten Eindruck :)
Die Älteren: Warten auf den Besuch ... |
Die Jüngeren: "Schaun' wer ma was da kommt" ... |
Freitag, 26. April 2013
Ostern - ganz anders und doch wie immer?!
Über Weihnachten habe ich ja zuletzt nicht viel berichten können, zum Einen, weil ich zu dieser Zeit nicht selbst in Ndola war,
und zum Anderen, weil es dem Weihnachten, das ich aus Deutschland kenne, sehr ähnlich ist.
Jetzt will ich also doch mal über mein erstes Osterfest in Sambia schreiben. Es hört sich in meinen Ohren jedes Mal erstaunlich an, dass ich jetzt schon 9 Monate hier bin und es trotzdem immer noch Dinge gibt und auch immer geben wird, die ich zum ersten Mal mache bzw. während DIESEM Aufenthalt nie machen werde.
Ich werte das als gutes Zeichen; ich bin mittlerweile wohl wirklich angekommen. Sambia ist schon lange nicht mehr das
"große Abenteuer", sondern mein "zweites zu Hause", beruhigende Normalität.
Über die Osterfeierlichkeiten kann man vor allem sagen, dass alle Gottesdienste min. (!) doppelt so lange dauern, wie bei uns in Kronberg. Alleine in der Osternacht ließen sich 4,5 Stunden festhalten. Liturgisch gesehen unterscheiden sich natürlich alle Gottesdienste kaum von den uns bekannten, aber einige Besonderheiten gab es dann doch:
Zum Beispiel gab es an Palmsonntag echte Palmzweige zum Umzug in die Kirche, in der Osternacht wurden alle (!) Lesungen gelesen, die Passion wurde als Schauspiel inszeniert und generell war die Feierlichkeit sehr an den biblischen Texten orientiert, manchmal sogar kreationistisch.
Was mich außerdem wirklich überrascht hat ist, dass der größte Teil der Lieder und auch lange Passagen der Gebete und Texte nicht etwa in Bemba oder Englisch verfasst waren, sondern in ... Latein! Warum genau mich das so sehr überrascht hat, kann ich noch nicht mal sagen, schließlich kommt es in meiner Heimatgemeinde auch vor, dass besonders an Ostern auch lateinische Lieder gesungen werden. Vielleicht liegt es auch schlicht daran, dass ich bisher meistens an der Jugendmesse oder der Bembamesse teilgenommen habe.
Alles in allem bleibt hängen: Es war warm, lang und ... aufregend. Das Fest, dass ich seit meiner Geburt in mehr oder weniger gleichen Stil gefeiert habe, ist plötzlich ganz anders und gleichzeitig so ähnlich. Und das ist Sambia für mich; ganz anders als alles, was ich bis vor 9 Monaten kannte und doch so natürlich, so gewohnt, so selbstverständlich. Meine Welt ist im wahrsten Sinne des Wortes gewachsen; meine Heimat wird immer meine Heimat bleiben und es wird auch immer die einzige bleiben, aber meine "zu Hause"s sind mehr geworden. Gerade an den großen christlichen Feiertagen kann ich in mir oft "Weltkirche" spüren, ansatzweise begreifen, welche Dimension das Christentum und "Christ sein" hat. In diesem Jahr hat viel abstrakt Gelerntes und theoretisch Begriffenes erst Farbe und Bedeutung für mich bekommen. So auch Ostern ....
Schlussendlich:
"Frohe Ostern!" nachträglich ....
Shalenipo
Teresa
und zum Anderen, weil es dem Weihnachten, das ich aus Deutschland kenne, sehr ähnlich ist.
Jetzt will ich also doch mal über mein erstes Osterfest in Sambia schreiben. Es hört sich in meinen Ohren jedes Mal erstaunlich an, dass ich jetzt schon 9 Monate hier bin und es trotzdem immer noch Dinge gibt und auch immer geben wird, die ich zum ersten Mal mache bzw. während DIESEM Aufenthalt nie machen werde.
Ich werte das als gutes Zeichen; ich bin mittlerweile wohl wirklich angekommen. Sambia ist schon lange nicht mehr das
"große Abenteuer", sondern mein "zweites zu Hause", beruhigende Normalität.
Über die Osterfeierlichkeiten kann man vor allem sagen, dass alle Gottesdienste min. (!) doppelt so lange dauern, wie bei uns in Kronberg. Alleine in der Osternacht ließen sich 4,5 Stunden festhalten. Liturgisch gesehen unterscheiden sich natürlich alle Gottesdienste kaum von den uns bekannten, aber einige Besonderheiten gab es dann doch:
Zum Beispiel gab es an Palmsonntag echte Palmzweige zum Umzug in die Kirche, in der Osternacht wurden alle (!) Lesungen gelesen, die Passion wurde als Schauspiel inszeniert und generell war die Feierlichkeit sehr an den biblischen Texten orientiert, manchmal sogar kreationistisch.
Ndolas Osterkerze - ein Geschenk aus Deutschland |
Alles in allem bleibt hängen: Es war warm, lang und ... aufregend. Das Fest, dass ich seit meiner Geburt in mehr oder weniger gleichen Stil gefeiert habe, ist plötzlich ganz anders und gleichzeitig so ähnlich. Und das ist Sambia für mich; ganz anders als alles, was ich bis vor 9 Monaten kannte und doch so natürlich, so gewohnt, so selbstverständlich. Meine Welt ist im wahrsten Sinne des Wortes gewachsen; meine Heimat wird immer meine Heimat bleiben und es wird auch immer die einzige bleiben, aber meine "zu Hause"s sind mehr geworden. Gerade an den großen christlichen Feiertagen kann ich in mir oft "Weltkirche" spüren, ansatzweise begreifen, welche Dimension das Christentum und "Christ sein" hat. In diesem Jahr hat viel abstrakt Gelerntes und theoretisch Begriffenes erst Farbe und Bedeutung für mich bekommen. So auch Ostern ....
Schlussendlich:
"Frohe Ostern!" nachträglich ....
Shalenipo
Teresa
Montag, 11. März 2013
Da Gama Home
Dagama Home wurde 1961, drei Jahre vor der sambischen
Unabhängigkeit, von den Knights da Vasco da Gama gegründet mit dem Ziel, die
Kinder der britischen Besatzer beherbergen. Erst später wurden auch nach und
nach einheimische Kinder aufgenommen. 1964, mit der Unabhängigkeit, übergaben
die Knights da Vasco da Gama all ihren ehemaligen Besitz, der übrigens viel
mehr als nur das, was wir heute als „Da Gama Home“ kennen, umfasste (Felder,
Farmen,…), dem Bischof der Region. Der wiederum übergab „Da Gama Home“ in die
Hände eines Franziskanerinnenordensi, die die entstandene „Special school for
physically disabled children “ bis heute führen.
Unser Reich:
Jetzt könnte man meinen, dass einen das durchweg stresst und man nie seine Ruhe hat. Stimmt nicht ganz, ist aber auch nicht völlig falsch. Es stimmt, weil ich wirklich fast rund um die Uhr in Begleitung bin, Spiele spiele (UNO ist hier definitiv Lieblingsspiel Nummer 1, mit teilweise sehr emotionaler Spielweise inklusive lautstarker Diskussionen in Bemba in gefühlter Lichtgeschwindigkeit, was sich dann auch schon mal im Zustand der Karten widerspiegelt …), Spiele erfinde, unterrichte, Hausaufgaben „betreue“ und neuen Stoff erkläre (meistens Mathe, was gar nicht so ganz einfach ist, wenn man alle Fachbegriffe aus der eigenen Schulzeit nur in der falschen Sprache kennt …), mich um kranke Mitbewohner kümmere, Fußball spiele, Unterricht vorbereite, Luftballons aufblase (die meistens so wie so nach max. einer Stunde zwischenmenschlichen Zusammenseins ins Jenseits scheiden …), Lieder singe, Bemba lerne (!) (die Kinder sind wahrscheinlich wirklich die besten Lehrer die ich je in Bemba hatte, auch wenn selbst sie es wahrscheinlich nie schaffen werden, dass ich am Schluss fließend spreche. Dafür ist die Sprache einfach immer noch sehr abstrakt) und natürlich all die 1000 Fragen über Deutschland, meine Vorgängerin und mich, meine Familie und was einem noch so alles einfällt, beantworte.
Mehr als in meinem vorherigen Projekt zeigt sich aber die
Schwierigkeit meine beiden Rollen, „Lehrerin“ und „Freund“, miteinander zu
vereinbaren. Wie schon in Saint Martha liegt mir der „Freund“ von Natur aus
besser, aber wenn ich eine gewisse Autorität nicht durchziehe ist die
„Lehrerin“ praktisch unmöglich. Mittlerweile glaube ich aber einen ganz guten
Weg gefunden zu haben, „Schule“ und „Sonst so“ (Freizeit kann man ja so nicht
sagen …) so zu trennen, dass meine Schüler merken, dass ich im Unterricht immer
noch der Chef bin, man aber sonst mit mir eher auf einer Ebene reden kann.
Ja, und das ist jetzt mein neuer Einsatzort. Da Gama ist
sowohl Internat als auch Tagesschule, das heißt, dass etwa 100 Schüler und
Schülerinnen (die Mädchen sind klar in der Überzahl mit mal mindestens ⅔ ) mit
physischer Einschränkung auch in Da Gama leben, während täglich etwa 30
zusätzliche Schüler aus Luanshya zum Unterricht, zum Mittagessen und evtl. auch
noch für das Nachmittagsprogramm dazukommen.
Meine Jobbeschreibung könnte eigentlich „Lehrerin für C.T.S.
(Creativ and Technology Studies)in Grade 4,5,6 und Computer Studies in Grade
5,6,7,10,11“ heißen. De Facto bin ich aber fast 24 Stunden im Einsatz,
abgesehen von den 5-8 Stunden Schlaf pro Nacht, die ganz von der Energie meiner
Mitbewohner und der anfallenden Aufgaben abhängt. Ich wohne nämlich so zu sagen
„next door“ mit 6 Mädchen aus der zehnten und elften Klasse….Unser Reich:
Mein Zimmer ... |
... das Dorm nebenan |
Jetzt könnte man meinen, dass einen das durchweg stresst und man nie seine Ruhe hat. Stimmt nicht ganz, ist aber auch nicht völlig falsch. Es stimmt, weil ich wirklich fast rund um die Uhr in Begleitung bin, Spiele spiele (UNO ist hier definitiv Lieblingsspiel Nummer 1, mit teilweise sehr emotionaler Spielweise inklusive lautstarker Diskussionen in Bemba in gefühlter Lichtgeschwindigkeit, was sich dann auch schon mal im Zustand der Karten widerspiegelt …), Spiele erfinde, unterrichte, Hausaufgaben „betreue“ und neuen Stoff erkläre (meistens Mathe, was gar nicht so ganz einfach ist, wenn man alle Fachbegriffe aus der eigenen Schulzeit nur in der falschen Sprache kennt …), mich um kranke Mitbewohner kümmere, Fußball spiele, Unterricht vorbereite, Luftballons aufblase (die meistens so wie so nach max. einer Stunde zwischenmenschlichen Zusammenseins ins Jenseits scheiden …), Lieder singe, Bemba lerne (!) (die Kinder sind wahrscheinlich wirklich die besten Lehrer die ich je in Bemba hatte, auch wenn selbst sie es wahrscheinlich nie schaffen werden, dass ich am Schluss fließend spreche. Dafür ist die Sprache einfach immer noch sehr abstrakt) und natürlich all die 1000 Fragen über Deutschland, meine Vorgängerin und mich, meine Familie und was einem noch so alles einfällt, beantworte.
In meiner Freizeit wasche ich dann mal Wäsche, putze und
kehre eifrig mit und am Abend ist dann auch Musik hören oder ein bisschen Lesen
drin (wenn meine Mitbewohnerinnen und ich nicht gerade bis spät in die Nacht
Gespräche führen und erst aufhören, wenn entweder die Hälfte eingeschlafen ist
oder die Schwester uns ins Bett schickt.) Der momentan wöchentliche
Stromausfall und die Tatsache, dass die Malariahochzeit ziemlich viele Schüler
ans Bett fesselt -
zusätzlich zu chronischen Schmerzen – (alleine in der 11-ten Klasse habe ich
letzte Woche nur die Hälfte (!) unterrichten können), schränken das
Abendprogramm zwar manchmal etwas ein, aber Viel mehr Schlaf beschert einem das
trotzdem nicht unbedingt.
Aber jetzt mal ein bisschen genauer zu den Schülern. Eine
Klassenstärke ist hier sehr unterschiedlich. Ich habe Klassen mit 7 Schülern,
aber auch andere mit 21.
unser Computerraum |
Die Englischkenntnisse schwanken nicht nur von Grade zu
Grade, sondern auch von Schüler zu Schüler, da manche erst wesentlich später
als andere in der Schule angefangen haben und dadurch deutlich älter sind als
die Klassenkameraden, aber auch weil sie aus diversen sozialen Schichten (nicht
ganz, da ja immer noch das Schulgeld und die Uniform bezahlt werden müssen) und
allen Ecken Sambias kommen. Leider hat das dazu geführt, dass viele Schüler
lieber Bemba im Unterricht sprechen, obwohl ihnen das mittlerweile sogar per
Schulordnung verboten ist. Und da kann man sich dann als Lehrer (!) schon mal
ziemlich ausgeschlossen vorkommen, wenn da eine Diskussion über dein Thema
geführt wird oder ein Streit ausbricht und du keine Ahnung hast worum es geht,
geschweige denn wer der „Störfaktor“ war J.
Es läuft immer besser und das Unterrichtsklima pendelt sich jetzt auch auf
„Arbeitsatmosphäre“ und „Zimmerlautstärke“ ein, zumindest hoffe ich, dass das
so etwas ähnliches mal unser Endzustand sein könnte J … Computer und Kreativität
steht zwar schon hoch im Kurs … , aber noch viel größer ist natürlich das
Interesse für Deutsch, Bälle (die eigentlich abgezeichnet werden sollen),
Seifenblasen (die eigentlich zur Demonstration von Transparenz gedacht waren)
und Luftballons.
eines der großen Dorms - wie man es aus Filmen kennt |
Mittagessen - ein gut organisierter Tumult |
Jetzt habe ich soviel von der Schule gesprochen, aber völlig
vergessen zu erwähnen, dass ich in diesem Projekt mit Schwestern zusammenlebe.
Von anderen Voluntären auf dem Vorbereitungsseminar hatte ich ja im Vorfeld
schon so manche Schauergeschichte aus der eigenen Erfahrung erzählt bekommen
und bin danach verständlicher Weise mit gemischten Gefühlen angereist. Bin dann
aber schon nach dem ersten Tag mehr als beruhigt eingeschlafen. Die Schwestern
und vor allem die Mädchen (die Jungs waren am Anfang noch sehr vorsichtig J )haben mich auf eine
Art aufgenommen und willkommen geheißen, dass ich echt fast zu Tränen gerührt
war (und das heißt bei mir schon was, wenn ich versuchen muss NICHT zu weinen)
und mich extrem schnell zu Hause gefühlt habe. Das ist wahrscheinlich auch der
Auslöser dafür, dass mich unser 7. Monatstag (heute) gerade ziemlich in Panik
versetzt ….
So, lange Rede kurzer Sinn. Mir geht’s mehr als gut, ich
lerne jeden Tag sehr viel Neues (besonders, aber nicht nur, auf
zwischenmenschlicher Ebene) dazu und melde mich sobald es geht.
Jetzt muss ich aber wieder bisschen arbeiten. Unterricht
bereitet sich nicht von selbst vor J
Gruß aus der Ferne,
Shalenipo
Teresa
Da mich jetzt doch immer Mal wieder Fragen erreicht haben,ob ich denn wirklich im Chor mitsinge und wie so ein "weißer Punkt" aussieht, habe ich jetzt Beweisfotos ausgegraben ...
Dazu, dass ich schon als "weißer Punkt" immer raussteche, kommt noch dazu, dass ich auch einen Kopf größer als fast alle anderen Mädels im Chor bin :) |
Donnerstag, 14. Februar 2013
Eine Reise geht zu Ende
Ja, nach knapp eineinhalb Monaten Reise habe ich nicht nur
nahezu alle meine Urlaubstage aufgebraucht, sondern vor allem viel gesehen,
viel gelernt, das Seminar aller deutschen Volontäre, die momentan im südlichen
Afrika unterwegs sind, in Tansania gehabt und bin jetzt seit ungefähr 2 Wochen
in meinem neuen Projekt angekommen.
Eineinhalb Monate zu reisen klingt pauschal gesehen erst
einmal sehr lange, aber das kommt einem während des Unterwegsseins gar nicht so
vor.
Klar, die meisten Strecken, die man in Europa an einem Tag bewältigen würde, nehmen hier einfach mehr Zeit in Anspruch, weil die Verkehrsmittel langsamer sind und außerdem in der Regel nicht nach einem festen Zeitplan fahren, aber wir haben auch große Strecken in einer vergleichsmäßig kurzen Zeit zurückgelegt. Wir waren alleine in drei Ländern unterwegs
(Sambia, Zimbabwe, Tansania) und saßen zusammengerechnet mindestens 12 in diversen Verkehrsmitteln, auf dem Weg zum nächsten Anlaufpunkt….
(gefühlt sogar mehr als ich es vor unserer Abreise war), aber ich bin schon lange nicht mehr die, die am 28. Juli in ein Flugzeug gestiegen ist um für ein Jahr nach Sambia zu fliegen. Im Voraus ist „ein Jahr“ eine Zeitangabe wie jede andere auch, „ein Monat“ das etwas kleinere Pendant dazu. Aber jetzt steh ich nicht mehr am Rand, jetzt stehe ich mittendrin, spüre, wie sich das Jahr anfüllt mit Erlebnissen, Erfahrungen, Eindrücken, Wünschen, wie es bunt und lebendig wird … und, was es mit mir macht und gemacht hat, auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass das erst der Anfang war.
Menschen und Emotionen kann man leider in einem Blog nicht teilen, also schicke ich euch die schönsten Bilder meiner Reise mit….
Unser zu Hause für 3 Tage - der TAZARA (Von Sambia nach Tansania) |
Klar, die meisten Strecken, die man in Europa an einem Tag bewältigen würde, nehmen hier einfach mehr Zeit in Anspruch, weil die Verkehrsmittel langsamer sind und außerdem in der Regel nicht nach einem festen Zeitplan fahren, aber wir haben auch große Strecken in einer vergleichsmäßig kurzen Zeit zurückgelegt. Wir waren alleine in drei Ländern unterwegs
(Sambia, Zimbabwe, Tansania) und saßen zusammengerechnet mindestens 12 in diversen Verkehrsmitteln, auf dem Weg zum nächsten Anlaufpunkt….
Aber das ist sicherlich nicht, was diese Reise für mich
ausgemacht hat. Und man sagt ja auch so schön: „Nicht der Tage erinnert man
sich, man erinnert sich der Augenblicke“. Und das heißt für mich: die Menschen,
die ich getroffen habe, das Essen, dass vor allem in
unterwegs mit dem halben Leben auf dem Rücken - zwei Volontärfreunde |
Tansania so völlig
andersartig ist als in Sambia, obwohl sie aneinander grenzen, die Gerüche von
Meer, trockener Erde, Regen, beeindruckende und überwältigende Schönheit der
Natur, Konflikte und Überraschungen unterwegs …. Es sind vor allem all die
großen und kleinen Dinge, die völlig unvorhergesehen passierten (eine Woche
unterwegs mit knapp 20€; weil die Karte spinnt, Krankheit, Streit in der „Reisegruppe“,
Fahrten auf Motorradtaxis, ein Freund, den wir auf unserer ersten 3-tägigen
Zugfahrt kennengelernt hatten,
oder ein Freund, den ich in Tansania getroffen
habe, die uns die Stellen Tansanias zeigen, die wir sonst wahrscheinlich nie gefunden hätten, ein Seminar, auf dem ich unerwartet Freundschaften geschlossen
habe, die mehr als nur „eine nette Bekanntschaft“ sind und sein werden…). Es
sind schöne Dinge an die ich mich erinnern werde, aber genauso traurige, ärgerliche
und unangenehme. Ich glaube sagen zu können, dass ich auf dieser Reise zwischen
allen Extremen unterwegs war, zwischen den größten Hochs und den tiefsten Tiefs
und das hat mich auf eine Art geprägt, die ich mir nie hätte vorstellen können,
denn das Schöne, dass mir passiert ist gibt mir Mut und Energie weiterzumachen
und das Ungute den Anschub, etwas zu verändern, nach neuen Wegen zu suchen, zu
lernen, nicht zu versuchen zu ändern, was man nicht ändern kann und seinen
Standpunkt immer und immer wieder zu überdenken.
Ich komme zurück, bin immer noch Teresa, immer noch „Ich“
(gefühlt sogar mehr als ich es vor unserer Abreise war), aber ich bin schon lange nicht mehr die, die am 28. Juli in ein Flugzeug gestiegen ist um für ein Jahr nach Sambia zu fliegen. Im Voraus ist „ein Jahr“ eine Zeitangabe wie jede andere auch, „ein Monat“ das etwas kleinere Pendant dazu. Aber jetzt steh ich nicht mehr am Rand, jetzt stehe ich mittendrin, spüre, wie sich das Jahr anfüllt mit Erlebnissen, Erfahrungen, Eindrücken, Wünschen, wie es bunt und lebendig wird … und, was es mit mir macht und gemacht hat, auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass das erst der Anfang war.
Ich nehme neuen Schwung, neue Ideen aus dem Seminar mit,
neuen Mut, mehr Gelassenheit, Selbstvertrauen und ein neues, vielleicht etwas
verständnisvolleres, aufmerksameres und offeneres Auge auf Situationen in
meinem Umfeld von all den so unterschiedlichen Menschen, die ich getroffen habe
oder die mit mir gereist sind … und ich glaube, ich bin glücklicher geworden.
Und das ist mehr wert als man erst Mal denkt, denn ist Grundlage dafür, offen
sein/bleiben zu können, neues auszuprobieren und vermeintliche Niederlagen
wegstecken zu können.
Und damit geht es ab in die zweite Hälfte. Und das ist es
wirklich, denn am 26./27. Januar war Halbzeit, dem Tag als ich wieder in Ndola
angekommen bin und mich vorbereitet habe um nach Luanshya zu fahren und im
neuen Projekt anzufangen.
Es ist also in
mancherlei Hinsicht „eine Reise zu Ende gegangen“ … , aber es hat auch eine
neue, bis jetzt wahnsinnig bereichernde, fordernde und schöne angefangen, aber
dazu komme ich in meinem nächste Bericht!
Einer der weltgrößten Staudämme in Siavonga am Karibasee (Sambia) |
Wahrzeichen Sambias und Weltwunder - die Victoria Falls |
Nicht umsonst nennen die Einheimischen sie "storm that thunders" |
at the Edge to nowhere - der Devil' Pool |
Foranzi - der abendliche Fischmarkt in Stonetown (Sansibar) |
Tansanias Strände .... |
Bagamoyo - eine Stadt zwischen den Kulturen |
Menschen und Emotionen kann man leider in einem Blog nicht teilen, also schicke ich euch die schönsten Bilder meiner Reise mit….
Bis zum nächste Post (oder dem nächsten Kommentar [!!!]
-> Wink mit dem Zaunpfahl J
)
Shalenipo
Teresa
Montag, 21. Januar 2013
Kurze Zwischenmeldung:
Unter "Schaut doch mal rein" in der rechten Spalte habe ich einige Web-Links, die zu ein paar Videos führen, hinzugefügt.
Ich finde, dass das eine sehr plastische Möglichkeit ist, zu zeigen, was in meinem alltäglichen Leben außerhalb der Arbeit sonst noch so passiert.
Ich habe einen Waschmittelwerbungsclip der Marke, die ich benutze und die die wohl prominenteste in Sambia ist, eingefügt.
Der Mann, der darin vorkommt, ist übrigens der Trainer der Fußballnationalmannschaft, kurz "Chipolopolo" (=Kugel) genannt.
Weil Fußball in Sambia schon immer ein großes Thema gewesen zu sein scheint und die Sambier als amtierende Africa-Champions bestimmt kein kleiner Fisch im Fußball-WM-Teich sind, habe ich noch zwei Videos zur Mannschaft und den Gewinnersong beigefügt.
WAS? Ihr habt noch nichts von sambischem Fußball gehört? Ja, dann wirds aber Zeit.
Die Mannschaft zeichnet sich in erster Linie durch ihre Teamfähigkeit aus, es gibt außer dem Kapitän, Christopher Kartongo, praktisch keine prominenten Spieler.
Allerdings haben sie sich im jetzigen Africa Cup unerwartet nicht so gut geschlagen und von Burkina Faso aus dem Tunier werfen lassen ...
Bis jetzt war ich "Fußballfreak" bei zwei Qualifikationsspielen in Ndolas nagel neuem Stadion dabei und ich hätte nie gedacht, dass es mich dermaßen faszinieren und mitreißen würde.
Die kollektive Fußballliebe einer gesamten Nation in einem Trikot (ja, ich habe mir wirklich ein Trikot gekauft)in einem brodelnden Stadion mit einem völlig ausgeflippten Gastbruder mitzuerleben, lässt mir heute noch eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
Es ist der WAHNSINN!!!
... und jeder Spielt es. Fußball ist der Volkssport Nr.1
(es spielen aber NUR Jungs) und wird gespielt sobald man laufen kann, mitverfolgt so lange man lebt!
Und es wird wirklich überall und zu jeder Zeit gespielt, auch abends am Strand. Und die Mannschaftsgröße ist meistens so wie so egal, wer mitspielen will, kann mitspielen ...
Unter "Schaut doch mal rein" in der rechten Spalte habe ich einige Web-Links, die zu ein paar Videos führen, hinzugefügt.
Ich finde, dass das eine sehr plastische Möglichkeit ist, zu zeigen, was in meinem alltäglichen Leben außerhalb der Arbeit sonst noch so passiert.
Ich habe einen Waschmittelwerbungsclip der Marke, die ich benutze und die die wohl prominenteste in Sambia ist, eingefügt.
Der Mann, der darin vorkommt, ist übrigens der Trainer der Fußballnationalmannschaft, kurz "Chipolopolo" (=Kugel) genannt.
Weil Fußball in Sambia schon immer ein großes Thema gewesen zu sein scheint und die Sambier als amtierende Africa-Champions bestimmt kein kleiner Fisch im Fußball-WM-Teich sind, habe ich noch zwei Videos zur Mannschaft und den Gewinnersong beigefügt.
WAS? Ihr habt noch nichts von sambischem Fußball gehört? Ja, dann wirds aber Zeit.
Die Mannschaft zeichnet sich in erster Linie durch ihre Teamfähigkeit aus, es gibt außer dem Kapitän, Christopher Kartongo, praktisch keine prominenten Spieler.
Allerdings haben sie sich im jetzigen Africa Cup unerwartet nicht so gut geschlagen und von Burkina Faso aus dem Tunier werfen lassen ...
Ndolas nagelneues Hammerstadion ... |
Die kollektive Fußballliebe einer gesamten Nation in einem Trikot (ja, ich habe mir wirklich ein Trikot gekauft)in einem brodelnden Stadion mit einem völlig ausgeflippten Gastbruder mitzuerleben, lässt mir heute noch eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
Es ist der WAHNSINN!!!
... und jeder Spielt es. Fußball ist der Volkssport Nr.1
(es spielen aber NUR Jungs) und wird gespielt sobald man laufen kann, mitverfolgt so lange man lebt!
Die einzigen, die NICHT mitspielen dürfen, sind Frauen ... :) |
Aus dem Neuen Jahr!
Hallo ihr alle oder "Mambo!" wie man in Tansania sagt.
Ja, Tansania. Wir sind gerade in Bagamoyo an Tansanias Ostküste,
der Stadt, die mal Hauptstadt der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika war.
Wir reflektieren über das knappe erste halbe Jahr, treffen Volunteers aus anderen südafrikanischen Staaten, tauschen uns aus uns sammeln Tipps, Erfahrungen und Energie für die zweite Hälfte.
Tja, da kann man doch mal wioeder sehen wie schnell die Zeit doch vergeht ... und ich habe das Gefühl, dass sie mir davonläuft.
Die Zeit wird kürzer, aber was ich noch alles machen, erarbeiten und erleben möchte wird tendenziell mehr :) ...
Aber jetzt langsam, eins nach dem anderen.
Erst Mal möchte ich mich für all die lieben Weihnachts- und
Neu Jahres-Wünsche bedanken, die ich bekommen habe und ganz besonders für die Weihnachtsbilder, die mitkamen.
Es ist sehr berührend zu merken, dass - selbst wenn die Atmosphäre an sich nicht besonders weihnachtlich war - ein bisschen Weihnachten bis über den großen Ozean zu mir herunter geschwappt kam.
Vielen Dank dafür, das vergesse ich euch nicht!
Kurz und knapp, wie man es von mir ja eigentlich nicht unbedingt gewohnt ist, halte ich diese Mail jetzt aber trotzdem, damit ich so viel wie möglich aus dem momentanen Seminar mitnehmen kann ...
aber das Ende naht auch bereits am Donnerstag :)
... tja, und das nächste Lebenszeichen bekommt ihr dann live und in Farbe aus Luanshya, wo ich als nächstes arbeiten werde!
Liebe Grüße also in die Heimat,
Shalenipo
Teresa
Ja, Tansania. Wir sind gerade in Bagamoyo an Tansanias Ostküste,
der Stadt, die mal Hauptstadt der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika war.
Wir reflektieren über das knappe erste halbe Jahr, treffen Volunteers aus anderen südafrikanischen Staaten, tauschen uns aus uns sammeln Tipps, Erfahrungen und Energie für die zweite Hälfte.
Tja, da kann man doch mal wioeder sehen wie schnell die Zeit doch vergeht ... und ich habe das Gefühl, dass sie mir davonläuft.
Die Zeit wird kürzer, aber was ich noch alles machen, erarbeiten und erleben möchte wird tendenziell mehr :) ...
Aber jetzt langsam, eins nach dem anderen.
Erst Mal möchte ich mich für all die lieben Weihnachts- und
Neu Jahres-Wünsche bedanken, die ich bekommen habe und ganz besonders für die Weihnachtsbilder, die mitkamen.
Es ist sehr berührend zu merken, dass - selbst wenn die Atmosphäre an sich nicht besonders weihnachtlich war - ein bisschen Weihnachten bis über den großen Ozean zu mir herunter geschwappt kam.
Vielen Dank dafür, das vergesse ich euch nicht!
Kurz und knapp, wie man es von mir ja eigentlich nicht unbedingt gewohnt ist, halte ich diese Mail jetzt aber trotzdem, damit ich so viel wie möglich aus dem momentanen Seminar mitnehmen kann ...
aber das Ende naht auch bereits am Donnerstag :)
... tja, und das nächste Lebenszeichen bekommt ihr dann live und in Farbe aus Luanshya, wo ich als nächstes arbeiten werde!
Liebe Grüße also in die Heimat,
Shalenipo
Teresa
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