Freitag, 26. April 2013

Ich habe eine neue Seite hinzugefügt:

"Heute: Frisuren"

Viel Spaß beim Lesen ...

Shalenipo
Teresa

Ostern - ganz anders und doch wie immer?!

Über Weihnachten habe ich ja zuletzt nicht viel berichten können, zum Einen, weil ich zu dieser Zeit nicht selbst in Ndola war, 
und zum Anderen, weil es dem Weihnachten, das ich aus Deutschland kenne, sehr ähnlich ist.

Jetzt will ich also doch mal über mein erstes Osterfest in Sambia schreiben. Es hört sich in meinen Ohren jedes Mal erstaunlich an, dass ich jetzt schon 9 Monate hier bin und es trotzdem immer noch Dinge gibt und auch immer geben wird, die ich zum ersten Mal mache bzw. während DIESEM Aufenthalt nie machen werde. 

Ich werte das als gutes Zeichen; ich bin mittlerweile wohl wirklich angekommen. Sambia ist schon lange nicht mehr das 
"große Abenteuer", sondern mein "zweites zu Hause", beruhigende Normalität.

Über die Osterfeierlichkeiten kann man vor allem sagen, dass alle Gottesdienste min. (!) doppelt so lange dauern, wie bei uns in Kronberg. Alleine in der Osternacht ließen sich 4,5 Stunden festhalten. Liturgisch gesehen unterscheiden sich natürlich alle Gottesdienste kaum von den uns bekannten, aber einige Besonderheiten gab es dann doch:
Zum Beispiel gab es an Palmsonntag echte Palmzweige zum Umzug in die Kirche, in der Osternacht wurden alle (!) Lesungen gelesen, die Passion wurde als Schauspiel inszeniert und generell war die Feierlichkeit sehr an den biblischen Texten orientiert, manchmal sogar kreationistisch.



Ndolas Osterkerze - ein Geschenk aus Deutschland  

Was mich außerdem wirklich überrascht hat ist, dass der größte Teil der Lieder und auch lange Passagen der Gebete und Texte nicht etwa in Bemba oder Englisch verfasst waren, sondern in ...  Latein! Warum genau mich das so sehr überrascht hat, kann ich noch nicht mal sagen, schließlich kommt es in meiner Heimatgemeinde auch vor, dass besonders an Ostern auch lateinische Lieder gesungen werden. Vielleicht liegt es auch schlicht daran, dass ich bisher meistens an der Jugendmesse oder der Bembamesse teilgenommen habe.
Alles in allem bleibt hängen: Es war warm, lang und ... aufregend. Das Fest, dass ich seit meiner Geburt in mehr oder weniger gleichen Stil gefeiert habe, ist plötzlich ganz anders und gleichzeitig so ähnlich. Und das ist Sambia für mich; ganz anders als alles, was ich bis vor 9 Monaten kannte und doch so natürlich, so gewohnt, so selbstverständlich. Meine Welt ist im wahrsten Sinne des Wortes gewachsen; meine Heimat wird immer meine Heimat bleiben und es wird auch immer die einzige bleiben, aber meine "zu Hause"s sind mehr geworden. Gerade an den großen christlichen Feiertagen kann ich in mir oft "Weltkirche" spüren, ansatzweise begreifen, welche Dimension das Christentum und "Christ sein" hat. In diesem Jahr hat viel abstrakt Gelerntes und theoretisch Begriffenes erst Farbe und Bedeutung für mich bekommen. So auch Ostern ....

Schlussendlich:
"Frohe Ostern!" nachträglich ....


Shalenipo
Teresa