Heute: Wetter

Das Wetter in Sambia kann man grob in drei Teile untergliedern: die Coldseason (März bis August), die Hotseason  (September bis November/Dezember) und die Rainseason (Dezember bis Februar).

Die Coldseason, in der wir auch angekommen sind,  ist die aus europäischer Sicht wahrscheinlich erträglichste Zeit im Jahr. Temperaturentechnisch entspricht sie ziemlich unserem Frühling,   d.h. man kann morgens schon mal mit Jacke/Pulli und Schal aus dem Haus gehen und mittags bequem im T-Shirt zurückkommen. Was tagsüber angenehm ist, kann nachts aber wirklich an die Substanz gehen:     Es wird KALT, unter 10 Grad manchmal. Dann habe ich manchmal zusammengekauert mit Wandersocken und zwei Decken geschlafen und das Aufstehen am nächsten Morgen, raus aus der so mühsam bewahrten Wärme …. na ja, kann man sich wahrscheinlich vorstellen ….

Die Hotseason ist die Jahreszeit, in der es richtig heiß wird,    bis um die 40 Grad. Ihren Höhepunkt erreicht sie normalerweise Mitte-Ende Oktober, d.h. wir befinden uns gerade kurz vor dem Ende (fühlen uns auch manchmal echt am Ende, nicht nur wir Voluntaire auch die Einheimischen).  In der Coldseason regnet es nie und auch in der Hotseason nur selten, einzelne Hitzegewitter, die aber leider nicht immer dafür sorgen, dass sich alles abkühlt. Manchmal geht es danach einfach noch (unerträglich) schwüler weiter. Diese Zeit im Jahr ist auch die, in der viele Menschen Depressionen bekommen und sich Krankheiten wie Malaria einfangen. Generell läuft alles sehr viel träger, besonders am Nachmittag.

Die Rainseason zeichnet sich vor allem durch den häufigen Regen aus (wer hätte das gedacht), allerdings darf man sich das nicht wie den Monsun vorstellen, bei dem es für eine längere Zeit am Stück sinnflutartig schüttet, sondern eher so, dass es (vor allem)       am Nachmittag starke Wolkenbrüche gibt. Der Morgen kann aber durchaus trocken bleiben ….

Das ist die Zeit im Jahr, die viele als die schönste wahrnehmen:   der Staub, der einen sonst überall hin begleitet und sich irgendwann nicht mal mehr richtig von den (weißen!) Kleidern und Schuhen waschen lässt, wird weggespült, das Gras und alle anderen Pflanzen wirken nicht mehr wie von einem vergilbten Foto, sondern strahlen regelrecht und die Malariagefahr wird mit jedem Regenguss geringer (am Anfang ist sie durch das schwüle Klima erst noch mal erhöht) geringer, weil der Regen Mücken und Larven (!) wegspült.




Ich schreibe es jetzt hier auf der "Wetter"-Seite, obwohl es da strenggenommen nicht hingehört.
Die Dunkelheitszeiten. Wir haben hier zwar im Sommer keine Zeitverschiebung gegenüber Deutschland, weil wir so ziemlich auf dem selben Breitengrad liegen (das sind nur im winter eine Stunde voraus, weil Deutschland die Zeitumstellung hat), aber trotzdem wird es bei uns wesentlich früher dunkel. Die Sonne geht ähnlich wie in Deutschland um ca. 5:30-6:00Uhr auf, "Sunset" ist aber bereits schon um 18:00-19:00Uhr. Im deutschen winter mag einem das gar nicht so früh erscheinen, aber im Sommer macht das einen großen Unterschied. Im Gegensatz zu Europa bleiben diese Zeiten aber im ganzen Jahr ziemlich (mit leichte Verschiebungen, die man hier vor Ort manchmal gar nicht richtig wahrnimmt) gleich.
Anders ist auch, dass sowohl "Sunset" als auch "Sunrise" sehr plötzlich und schnell über die Bühne gebracht sind.          Innerhalb von einer halben Stunde wechselt es von stockdunkel zu taghell und umgekehrt und das bringt einen am Anfang schnell dazu falsch einzuschätzen, was an einem Abend noch möglich ist und was nicht mehr :)

 

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