und zum Anderen, weil es dem Weihnachten, das ich aus Deutschland kenne, sehr ähnlich ist.
Jetzt will ich also doch mal über mein erstes Osterfest in Sambia schreiben. Es hört sich in meinen Ohren jedes Mal erstaunlich an, dass ich jetzt schon 9 Monate hier bin und es trotzdem immer noch Dinge gibt und auch immer geben wird, die ich zum ersten Mal mache bzw. während DIESEM Aufenthalt nie machen werde.
Ich werte das als gutes Zeichen; ich bin mittlerweile wohl wirklich angekommen. Sambia ist schon lange nicht mehr das
"große Abenteuer", sondern mein "zweites zu Hause", beruhigende Normalität.
Über die Osterfeierlichkeiten kann man vor allem sagen, dass alle Gottesdienste min. (!) doppelt so lange dauern, wie bei uns in Kronberg. Alleine in der Osternacht ließen sich 4,5 Stunden festhalten. Liturgisch gesehen unterscheiden sich natürlich alle Gottesdienste kaum von den uns bekannten, aber einige Besonderheiten gab es dann doch:
Zum Beispiel gab es an Palmsonntag echte Palmzweige zum Umzug in die Kirche, in der Osternacht wurden alle (!) Lesungen gelesen, die Passion wurde als Schauspiel inszeniert und generell war die Feierlichkeit sehr an den biblischen Texten orientiert, manchmal sogar kreationistisch.
Ndolas Osterkerze - ein Geschenk aus Deutschland |
Alles in allem bleibt hängen: Es war warm, lang und ... aufregend. Das Fest, dass ich seit meiner Geburt in mehr oder weniger gleichen Stil gefeiert habe, ist plötzlich ganz anders und gleichzeitig so ähnlich. Und das ist Sambia für mich; ganz anders als alles, was ich bis vor 9 Monaten kannte und doch so natürlich, so gewohnt, so selbstverständlich. Meine Welt ist im wahrsten Sinne des Wortes gewachsen; meine Heimat wird immer meine Heimat bleiben und es wird auch immer die einzige bleiben, aber meine "zu Hause"s sind mehr geworden. Gerade an den großen christlichen Feiertagen kann ich in mir oft "Weltkirche" spüren, ansatzweise begreifen, welche Dimension das Christentum und "Christ sein" hat. In diesem Jahr hat viel abstrakt Gelerntes und theoretisch Begriffenes erst Farbe und Bedeutung für mich bekommen. So auch Ostern ....
Schlussendlich:
"Frohe Ostern!" nachträglich ....
Shalenipo
Teresa
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